Freitag, 27. Dezember 2013

Banalitäten

Was, also, macht mich glücklich?
Das ist eine vielschichtige Frage, und sie lässt sich vielleicht nur in Teilaspekten beantworten.
Ich habe bereits vor Jahren damit angefangen, Tagebuch zu schreiben. Meine Tagebücher sind mir sehr kostbar, weil ich ein Stück weit mich selbst darin finden kann, und vor allem, mich wiederfinden kann. Gestern Nacht habe ich in meinem vorletzten Tagebuch geblättert (wobei vielleicht noch anzumerken ist, dass sich so ein Tagebuch über zwei bis drei Jahre erstreckt) und entdeckt, dass ich mit siebzehn aufgewacht bin. Ich war so hungrig nach dem Leben, nach Gott und der Welt und nach Liebe, nach Licht und Begegnungen.
Was ich seit da gelernt habe, ist, dass sich das Glück auf dem Boden einer Tasse Kaffee findet, und in jedem Atemzug. Ich glaube, dass das Glück in der Einfachheit liegt. Einfachheit in jeder Hinsicht; das heisst: Weniger Besitz, weniger Konsum, weniger Arbeit, weniger Sorgen, weniger Ehrgeiz, weniger Pläne. Das Leben ist in seiner Banalität ein Wunderwerk, und das Streben nach mehr verschleiert bloss den Glanz der Gegenwart. Das Leben ist in sich bereits genug. Es gibt keine besseren Leben und keine besseren Menschen. Es gibt keine verschwendete Zeit und keine verpassten Möglichkeiten.
Durch die Freiheit, nicht mehr haben und sein zu müssen, ergibt sich eine unendliche Freiheit, nämlich zu spielen, zu lieben, auszuprobieren, zu scheitern.
"The world is a playground. You know that when you are a kid but somewhere along the way, everyone forgets it." (Yes Man)

happiness

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